Mindestens 10 s lang ruhig auf das zentrale Fixationskreuz schauen. Das adaptiert unsere Augen im oberen Feld an dauernde Helligkeits-Aufärtsrampe (oben) und Abwärtsrampe unten.
Dann irgendwo mit der Maus ins Bild klicken oder die Leertaste drücken.
Damit wird das Bild völlig statisch, aber jetzt sehen wir eine Nachwirkung: das obere Feld scheint laufend dunkler zu werden, das untere helle. Diese Nachwirkung hält nur einige Sekunden an.
Ein Auge abdecken, adaptieren. Dann gleichzeitig Leertaste drücken und die Abeckung vor’s andere Auge. Gibt es einen “interokularen Transfer”? Bei mir nicht (Dank an Frank).
Diese Demonstration beweist, dass es in unserem Sehsystem Mechanismen gibt, die selektive auf die Richtung von Helligkeitsveränderungen reagieren (on- versus off-System?). Das Fehlen des interokularen Transfers legt nahe, dass diese Mechanism im Auge (in der Retina) angesiedelt sind, und nicht erst im Sehzentrum.
Basierend auf Steward Anstis’s Demos with kind permission.
Anstis SM (1967, PDF) Visual adaptation to gradual change of intensity. Science 155:710–712
Arnold K, Anstis S (1993) Properties of the visual channels that underlie adaptation to gradual change of luminance. Vision Res 33:47–54
Hassan O, Georgeson MA, Hammet ST (2018) Brightening and Dimming Aftereffects at Low and High Luminance. Vision 2(2), 24